- Schickele
- Schịckele,René, Pseudonym Sạscha, elsässischer Schriftsteller, * Oberehnheim 4. 8. 1883, ✝ Vence (Département Alpes-Maritimes) 31. 1. 1940; gehörte mit O. Flake, mit dem er ab 1902 die Zeitschrift »Der Stürmer« (ab 1903 unter dem Titel »Der Merker«) herausgab, zum Kreis des »Jüngsten Elsass«. Schickele unternahm als Journalist Reisen nach Griechenland, Italien, Kleinasien, Nordafrika und Indien, war 1909 Korrespondent in Paris, dann Chefredakteur in Straßburg, während des Ersten Weltkriegs Emigration in die Schweiz; ab 1914 Herausgeber der pazifistischen Zeitschrift »Die weißen Blätter«. 1932 erneute Emigration (nach Südfrankreich); bedeutender Briefwechsel mit Annette Kolb; ab 1935 waren Schickeles Bücher in Deutschland verboten. Schickele, einer der Wortführer des Expressionismus, gestaltete als Elsässer, der sich zwei Nationen zugehörig fühlte, menschliche Schicksale zwischen Völkern und Kulturen. Er kämpfte für ihre gegenseitige Annäherung und Verständigung mit dem Ziel einer europäischen Kultureinheit. Die weltbürgerlich-pazifistische Haltung bestimmte auch die Entwicklung vom symbolistischen Lyriker zum expressionistischen Erzähler, der dem Zeitgeschehen als kritischer Realist verpflichtet war; auch Essays und Übersetzungen.Werke: Romane: Benkal, der Frauentröster (1914); Das Erbe am Rhein, 3 Bände (1925-31); Symphonie für Jazz (1929); Die Flaschenpost (1937).Dramen: Hans im Schnakenloch (1915); Am Glockenturm (1920).Lyrik: Sommernächte (1902); Mein Herz, mein Land (1915).Ausgaben: Werke in 3 Bänden, herausgegeben von H. Kesten (1959); Romane und Erzählungen, 2 Bände (1983); Annette Kolb - R. Schickele. Briefe im Exil 1933-1940, herausgegeben von H. Bender (1987).R. S. aus neuer Sicht, hg. v. A. Finck u. a. (1991);
Universal-Lexikon. 2012.